Kein Weiter wie bisher
Zum Leserbrief „Wer soll das bezahlen?“ von Maria Bilgeri, Hittisau, VN vom 16. 12. 2024:
Maria Bilgeri ermahnt unsere Landespolitiker unmissverständlich zur Sparsamkeit. Gratulation! Ein seit 60 (!) Jahren – immer wiederholt mit neuen Varianten von A15 über S18 bis CP – geplantes Projekt soll als Monsterprojekt mit Tunneln und Überflurstrecken durch wertvolles Grünland entstehen. Ja, vielleicht zur Freude der Bauindustrie. Dazu noch Anbindung über einen hoch belasteten Kreisverkehr in Dornbirn-West. Wohlgemerkt, mit Tunneln in einem geologisch schwierigen Gebiet. Von den Investitionskosten und den dauernd anfallenden Unterhaltskosten nicht zu reden. Als Bürger sind mir die Sperren des Achraintunnels wegen laufender Unterhaltsarbeiten und seinerzeit die Diskussion über die dreifache Kostenüberschreitung von 46 auf 138 Millionen noch in Erinnerung. Tunnel sind bei einem extremen Hochwasser sehr anfällig, wie das Beispiel an der neuen Weststrecke der ÖBB zeigt. Anhand der Lösung der S18-Frage werde ich die Art und Weise des politischen Handelns, also die gesetzliche Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit des neuen Landesstatthalters bewerten. In der ganzen Welt werden kilometerlange Autobahn-Abschnitte in schwierigem und oder schutzwürdigem Gelände als Brücken gebaut. Angesichts der derzeitigen und zukünftigen Wirtschaftslage und des drohenden Defizitverfahrens der EU, scheint bei unseren Politikern „kein Weiter wie bisher“ noch nicht angekommen zu sein.
Robert J. Bösch, Lustenau