Verkehrspolitik auf Kosten der Zukunft
Mit Besorgnis sehe ich die beauftragte Tunnelspinne und das geplante Großprojekt S18/CP und deren Kosten. Erwähnt seien die gerade abgesegneten 213,8 Millionen Euro nur für die Tunnelarbeiten am Hauptbaulos der Tunnelspinne. Statt Entlastung bringen die Straßen-projekte mehr Autoverkehr nach und durch Vorarlberg, eine massive Bodenversiegelung und eine nie dagewesene Schuldenexplosion im Land, dessen muss sich jede/r bewusst sein. Warum setzen ÖVP und FPÖ weiterhin auf veraltete Verkehrspolitik, die das Auto bevorzugt? Städte wie Paris zeigen, wie es besser geht. Dort wird bei ähnlicher Bevölkerungsdichte massiv in Radverkehr und nachhaltige Mobilität investiert – Radschnellwege, autofreie Zonen und Leihradsysteme machen die Stadt lebenswerter und dies für deutlich weniger Geld. In Vorarlberg hingegen drohen Projekte wie der Sattelberg-Radtunnel oder „Radfahren durchs Ried“ wegen der selbstverschuldeten Budgetnot zu scheitern. Selbst ein einfaches Leihradsystem bleibt unrealisiert. Wir brauchen dringender denn je eine Verkehrspolitik in Vorarlberg, auch unter Schwarz-Blau, die echte Alternativen zum Auto schafft, Natur und Klima schützt und die Bevölkerung entlastet – finanziell und ökologisch.
Dr. Martin Mäser, Dornbirn