Notverstaatlichung ohne Not
Herr Burtscher aus Bludenz strapaziert geschichtsverzerrend den angeblichen „Skandal“ des damals FPÖ geführten Landes Kärnten um die Bank Hypo Alpe Adria. Dazu sei richtiggestellt, dass durch den Verkauf 800 Mill. Euro für Kärnten erlöst wurden. Die Haftungen blieben bei Kärnten, allerdings nachrangig. Zuvor wäre der Eigentümer der Bayrischen Landeshypothekenbank, also der Freistaat Bayern, in die Pflicht zu nehmen gewesen. Warum dann später unter ÖVP-Finanzministern ein Rückkauf abgewickelt wurde, ist mir bis heute schleierhaft. Wenn man weiß, dass die eigens zur Verwertung der Immobilien der Hypo Alpe Adria Nachfolgerin „Heta“ unter Führung von Arnold Schiefer (als Finanzminister gehandelt) eine Summe von 10,8 Mrd. eingespielt hat (prognostiziert waren 6 Mrd. Euro laut FMA-Aussendung vom 29. 12. 2021), liegt es auf der Hand, dass niemals Insolvenzgefahr bestand. Die jetzige Kärntner Finanzreferentin Schaunig (SPÖ) stellte fest, dass zumindest gleich viel Geld hereingespielt wird wie damals ausgegeben! Eine Zeitung titelte: „Land könnte aus Hypo-Skandal gut aussteigen“! Es ist also mühsam, in diesem Zusammenhang immer wieder auf den leider verstorbenen ehemaligen Landeshauptmann Dr. Jörg Haider einzuhauen, der sich nicht mehr wehren kann. Wenn man die Geschichte genau und bis zum Ende anschaut, sehen diese Sache und der angebliche „Skandal“ ganz anders aus!
Hubert Gorbach, Vizekanzler a. D. und Bundesminister a. D., Frastanz