Trump und das Recht des Stärkeren

Leserbriefe / 07.02.2025 • 19:43 Uhr

Es war nicht die göttliche Vorsehung, die Donald Trump eine weitere Amtszeit als Präsident der westlichen Führungsmacht bescherte, es waren die Wähler in den USA, die sich für diesen lupenreinen Plutokraten entschieden haben. Trump und seine Entourage sind (wenig überraschend) das logische personifizierte Endergebnis des Neoliberalismus – seit Ronald Reagan die dominierende Ideologie der USA. Was die Regierung Trump unter regelbasierter und werteorientierter Weltordnung versteht, sollte inzwischen auch in Europa angekommen sein: „Make America Great Again.“ Die Gästeliste zur Inauguration von Trump zeigt die Richtung an, in die es gehen soll. Die schlaue Georgia Meloni sichert sich schon das Beste aus zwei Welten, während EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen noch überlegt, mit welchem Angebot man Trump milde stimmen könnte, statt europäische Interessen zu vertreten, die ja nicht zwangsläufig mit denen der USA übereinstimmen müssen. Man kann sich aber auch zum unterwürfigen Erfüllungsgehilfen des imperialen Machtanspruchs der USA machen, nach der Plutokratenpfeife von Trump tanzen und unter der libertären Knute von Elon Musk kuschen, so man will. Angesichts der Realitäten auf diesem Planeten, muss man feststellen, auch 2,5 Millionen Jahre nach der Steinzeit gilt das Recht des Stärkeren, weltweit. Es ändern sich nur die Kulissen.

Peter Morstein, Rankweil