Vergessen?
Kennen Sie Farkas oder Bronner noch? Der eine österreichischer Schauspieler und Kabarettist (z. B. Farkas und Waldbrunn), der andere österreichischer Musiker und Kabarettist. Man kann/muss begeisterter Fan solcher (jüdischer) Genies sein! Aber Netanjahu und das Vorgehen seiner israelischen Armee muss man ablehnen. Denn, bei allem Zugeständnis, dass sich ein Land verteidigen darf: Ist ein zehntausendfaches Abschießen (mehr als 40.000 Palästinenser getötet und über 90.000 verletzt [Quelle de.statista.com]) von sogenannten Terroristen, ein km2-weises Zerstören von ganzen Landstrichen verhältnismäßig? Und parallel dazu das ewige Erinnern „Nie wieder!“, „Nicht vergessen!“ Wann sagt endlich jemand, dass genau damit Israelfeindlichkeit am effektivsten befeuert wird? Weil wissen müssten es ja viele! Die Ablehnung dieser israelischen Brutalität, die, nebenbei, Herrn Netanjahu einen internationalen Haftbefehl eingetragen hat, ist kein Antisemitismus. Trumps neueste irrwitzige Äußerungen, den Gazastreifen in eine nahöstliche Riviera umzubauen, lässt Israel begeistert applaudieren. Vergessen sind 700.000 vertriebene Palästinenser nach der israelischen Staatsgründung 1948. Wissen müssten das ja viele. Aber wie ist das mit dem Vergessen?
Norbert Gugganig, Dornbirn