„Ende blauer Träume – und eine Erkenntnis“

Leserbriefe / 18.02.2025 • 20:00 Uhr

Zum VN-Kommentar von Christian Rainer, VN vom 15. Februar:

Es bleibt Herrn Rainer unbenommen, das „Scheitern der Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP für eine gute Nachricht“ zu halten. Statt faktenbasiert zu argumentieren, begnügt er sich jedoch mit polemischen Pauschalanschuldigungen gegenüber Kickl und der FPÖ, indem er z.B. über eine „schleichende Erosion demokratischer Grundsätze“ und wie „das politische Klima endgültig vergiftet worden wäre“, wenn diese Verhandlungen positiv verlaufen wären, spekuliert, mit pseudopsychologischen Ferndiagnosen aufwartet, wonach Kickl gleich einem Monster „an sich selbst scheitert, ein persönliches Problem mit sich selbst hat, nicht nur für Österreich, sondern auch für sich selbst gefährlich ist, sich von Rachsucht leiten lässt, seine Koalitionspartner demütigt, als skrupelloser Machtpolitiker mit allen Mitteln seine Agenden durchsetzt, mit seinen eigenen Dämonen ringt und das Amt für die Hygiene seiner Seele missbraucht“. Zudem sorgt sich Herr Rainer sogar, ob Kickl „nicht auch für die FPÖ eine Zeitbombe sei, weil niemand auf Dauer einer Partei hörig sein möchte, die nicht regieren kann, weil ihr Chef mit seinen eigenen Dämonen ringt.“ Dass – natürlich rein zufällig – zeitgleich mit Protestaktionen ausgedienter ÖVP-Politiker gegen diese Koalitionsverhandlungen interne Verhandlungspapiere der Öffentlichkeit zugespielt worden sind, kommentiert Herrn Rainer nicht. Objektivität sieht anders aus.

Dr. Jörg Frey, Feldkirch