„Selbsternannte“ Schamanin?
Zum VN-Artikel „Selbsternannte Schamanin begeht schweren Okkult-Betrug“:
Alle zwei Tage bekommen wir neuerdings aus den Medien neue (dünne) Informationen über eine Frau, die sich selbst als „Schamanin“ bezeichnet. Wer sollte sie eigentlich sonst dazu ernennen? Ein Landeskriminalamt bezeichnet das, was ihr vorgeworfen wird, als „schweren Okkult-Betrug“. Gibt es etwa das Gegenteil? Für mich – von Kind an zum Skeptiker erzogen – zeigt sich hieran wieder, wie wichtig die Schule ist. Wie wichtig es ist, wenigstens die Minimalgrundlagen von Wissenschaft vermittelt zu bekommen. Damit man Scharlatane erkennt und ihren Versprechungen nicht auf den Leim geht. Leider werden wir in Vorarlberg ständig mit „seltsamen“, „wunderlichen“ Dingen konfrontiert, die hier als „normal“ gelten. Schon die katholische Kirche führt uns „Heilige“ vor, die angeblich irgendwelche „Wunder“ vollbracht haben. Entgegen unseren eigenen Erfahrungen von dem, was realistisch ist. Einer geht übers Wasser, andere verwandeln Wasser in Wein, Blinde werden ohne Behandlung sehend. Angeblichen Splittern von urururalten Kreuzen werden Eigenschaften zugeschrieben, die uns verwundern sollten. „Selbsternannte“ Astrologen wollen uns weismachen, was unser Leben in Kürze erwartet. Gratis verteilte und verkaufte Wochenkalender wollen uns weismachen, wann wir Haare schneiden dürfen, unsere Blumen gießen oder Wäsche waschen sollen. Nicht zu vergessen: Fensterputzen. Wer das alles glaubt – und darauf hereinfällt – dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen!
Jürgen Gerdes & Karin Schneider-Meyer, Mellau