Ist das wirklich in Ihrem Sinn, Herr Landeshauptmann?
Bei der Diskussion um die Errichtung einer Wildtierstation für Vorarlberg und den Schwierigkeiten um die Finanzierungszusage der Vlbg. Landesregierung kommt meiner Meinung nach ein Aspekt viel zu kurz – nämlich der arbeitspolitische Aspekt. Da geht es nicht nur um die überaus wichtige professionelle Anlaufstelle für Wildtiere in Not, für die wir Menschen als Verursacher vieler Probleme in unserer Umwelt (mit)verantwortlich sind und die notwendig zur Verwirklichung der landesweiten Tierschutzstrategie gehört. Es geht auch um die gesellschaftspolitisch relevante Entscheidung, ob sich Frauen hier für eine professionelle Tätigkeit wieder einmal lediglich ehrenamtlich einbringen müssen. Gerade in Vorarlberg, das österreichweit immer noch zu den Schlusslichtern der geschlechtergerechten Bezahlung von Erwerbsarbeit gehört, wird argumentiert, „ihr könnt die Station schon errichten (mit Sponsorengeld aus Liechtenstein), aber halt nur ehrenamtlich betreiben!“ Die Frauen, die dann dort mit höchstem Einsatz an der Arbeit sein werden, können sich damit keine Lebensmittel kaufen, keine Wohnung bezahlen und werden keine Pensionsansprüche erwerben. Ist das wirklich zu viel verlangt, bei einem Förderbetrag, der in Relation zum Gesamtbudget des Landes Vorarlberg verschwindend klein ist? Ist das tatsächlich der politische Wille in Vorarlberg? Ist das wirklich in Ihrem Sinn, Herr Landeshauptmann Wallner?
Angelika Fenkart, Hohenems