Leserbrief: Wildtierhilfe am Ende?
![ABD0090_20200428 – BADEN –
STERREICH: ZU APA0362 VOM 28.4.2020 – ++HANDOUT++ Ein Frischling ist vor einigen Tagen durch die Stra§en von Baden geirrt (undatiertes Archivbild). Passanten entdeckten das nach seiner Mutter schreiende Tier. Sie warteten zunchst ab, ob sich die Bache noch nherte, nach einer Stunde wurde das Wildschweinmdchen nach Rcksprache mit dem zustndigen Jagdaufseher […]](/2025/03/ABD0090-20200428-1-edited.jpg)
In meiner Zeit als Obmann von BirdLife Vorarlberg erlebte ich oft, wie emotional es für Menschen ist, ein verletztes Tier, einen aus dem Nest gefallenen, fast nackten Jungvogel oder ein durch Hunger geschwächtes Tier zu finden. Nur vorübergehend gab es eine einzige Frau, die sich um solche Fälle privat kümmerte. Wir waren daher sehr froh, als der Verein Wildtierhilfe gegründet wurde und diese Lücke füllte. Die Mitglieder leisten seit zehn Jahren großartige Arbeit – ausschließlich ehrenamtlich und in ihren eigenen Wohnungen. Jungtiere aufzuziehen ist eine Vollzeitaufgabe: Wer stündlich füttert, ist über Wochen hinweg gebunden. Eine Wildtierstation würde die Betreuung erleichtern, da man sich dort abwechseln könnte, ausreichend Platz und eine zentrale Lagerung der Futtermittel, Medikamente und Volieren hätte. Vorarlberg ist das einzige Bundesland ohne Wildtierstation. Die Wildtierhilfe hat einen Sponsor gefunden, der die Errichtung einer Station vollständig finanzieren würde – jedoch unter der Voraussetzung, dass das Land sich an den Betriebskosten beteiligt. Doch entgegen einer früheren Zusicherung will das Land Vorarlberg nun plötzlich nur noch einen Bruchteil beitragen. Das könnte das Aus für den Verein bedeuten. Hunderte Wildtiere jährlich würden dann nicht mehr gerettet, sondern jämmerlich zugrunde gehen. Wo bleibt da der Tierschutz?
Hubert Salzgeber, Dornbirn