Leserbrief: Die unendliche Geschichte des Bahnhofs Bregenz

Ich komme immer wieder sehr gerne nach Vorarlberg, genieße das reichhaltige kulturelle Angebot, besuche Freund:innen und bin auch beruflich regelmäßig in Bregenz.
Was mich aber seit längerem stört, um nicht zu sagen, ärgert, ist der Zustand des Bregenzer Bahnhofs. Seit Jahren gibt es nachweislich Rückschritte anstatt Fortschritte. Das ist ehrlicherweise kein schönes Ankommen in Bregenz.
Da wird über Jahre von gigantischen Unterflurvarianten phantasiert, Großstädte wie Zürich werden als Vergleichsgröße herangezogen, aber die entscheidende Frage wird nicht beantwortet: Wer soll denn so ein Wolkenkuckucksheim in Zeiten von massiven Budgetproblemen bei Bund, Länder und Gemeinden bezahlen? Gerade in Vorarlberg, wo mit spitzer Feder gerechnet wird, sollten das die Bürger:innen und die politisch Verantwortlichen wissen. Das nicht privatisierte und somit öffentliche Bodenseeufer zum Wohle von allen Bürger:innen ist bekanntlich maßgeblich den Bahngleisen zu verdanken, das hat der Historiker Meinrad Pichler präzise nachgewiesen.
Das Einzige, was sich beim Bahnhof geändert hat, ist das Riesenplakat der Stadt Bregenz „Neuer Bahnhof auf Schiene. Das empfinde ich als Provokation, wenn man davon ausgehen kann, dass das nun entstehende Bahnhofsprovisorium für locker 10 Jahre existieren wird. Diese Art von Politik kann ich nur im Sinne der Bürger:innen ablehnen.
Eva Blimlinger, Wien