Leserbrief: Alte Bauernweisheit

Auf fremden Boden gibt man keinen Mist. Das habe ich noch als Kind von meinem Vater gelernt. Frau Benda aus Fußach, deren Familie seit 70 Jahren ein Grundstück direkt am See gepachtet hat, noch nicht. Natürlich tut es ihr weh und ist es in ihren Augen bedauerlich, dass die Gemeinde ihrer Familie den Seezugang mit Hütte nicht mehr verpachtet, sondern allen Fußachern ihn zur Verfügung stellt. Eigentlich aber logisch, dass alle Fußacher ein Anrecht auf so ein Paradies haben und nicht nur wenige. Noch dazu erfährt sie die Kündigung 2 Jahre voraus, also netter geht es quasi fast nicht. Ich würde eher meinen, ein wenig Dankbarkeit und Demut, dass man so ein Fleckchen 70 Jahre quasi in Familienhand hatte, wäre gegenüber der Gemeinde Fußach angebracht. Und ein wenig Verständnis auch für die Entscheidung des Bürgermeisters, der im Sinne von ganz Fußach handeln muss. Und nicht sich selber quasi ein neues Feriendomizil zuschanzt. Denn das hätte einen fahlen Beigeschmack. Gepachtet hat nichts von Ewigkeit, nichts von immer. Hier wandert etwas wieder zurück in die Hände der Öffentlichkeit, und das ist gut so.
Christoph Schneider, Ludesch