Leserbrief: Ironie der Geschichte

Gestern wurde bekannt, dass Innenminister Karner seine Reise nach Syrien zu Gesprächen über Sicherheitsfragen und Rückkehroptionen für syrische Flüchtlinge abgesagt hat. Grund: Die mögliche terroristische Bedrohung für die Delegation sowie die eingesetzten Sicherheitskräfte war nicht verantwortbar. Es klingt schon wie eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet der Minister, der nach dem Regimewechsel in Syrien sofort und ohne Sicherheitsbedenken 2400 Asyl-Aberkennungsverfahren für anerkannte syrische Flüchtlinge eingeleitet hat, nun aus Sicherheitsbedenken auf seine Reise nach Syrien verzichtet. Ich meine, allein das wäre doch ein Grund, diese Aberkennungsverfahren, die zu sehr großer Beunruhigung und Angst geführt haben, zurückzunehmen – bis die bestehenden Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind, sich die politische Lage in Syrien beruhigt hat und die Zukunft der Rückkehrwilligen gesichert erscheint.
Sissy Mayer, Götzis