Leserbrief: Gesundheitskosten

Der Analyse von Landesrätin Martina Rüscher zum Gesundheitswesen in Vorarlberg am 1.4.25 in den VN möchte ich voll zustimmen. Diese sei etwas erweitert, auch wenn es von manchen Kirchtürmen anders tönen wird. Wir haben zu viele MRT-Untersuchungen im Land. Die Bevölkerung und die Ärzteschaft hegen die angefeuerte Erwartung, dass das Teuerste das Beste sei. Wir hatten noch eine Suchmedizin, jetzt grassiert eine Absicherungsmedizin. Dabei steht bei der Entlassung schon ein Anwalt an der Tür und gibt Tipps, dass man mögliche Behandlungsfehler einklagen könnte wie in den USA. Dort hat eine Studie auf einer Notfallaufnahme ergeben, dass die Hälfte der Computertomographien überflüssig war, weil die Beschwerden verursachende Diagnose bereits im Ultraschall gestellt worden ist. Dass Patienten die Spitalsambulanzen wegen etwas Hals- oder Kopfweh stürmen, kann nur umgeleitet werden. Bei leichten Beschwerden ist man früher nicht zum Arzt gegangen. In diesen Fragen sind Kassen und die Berufsvertretung gefordert, wie oft angekündigt. Zuerst kommt die eingespielte Notrufnummer, wo oft die Pflege schon eine Lösung findet. Erst dann braucht es die Hausärzte oder diensthabende Notärzte. Wir müssen nicht Gesundsparen, sondern effizient umlagern und gestalten.
Prof. Dr. Gebhard Mathis, Rankweil