Leserbrief: Mobilitätswahn

Leserbriefe / 06.04.2025 • 15:45 Uhr
Leserbrief: Mobilitätswahn

Man muss gar nicht lange herumrechnen: Das Fahrrad ist seit jeher und besonders heutzutage das energieeffizienteste, ressourcenschonendste, umweltschonendste, preiswerteste und nicht zuletzt gesundheitsförderndste Verkehrsmittel, das uns zur Verfügung steht. Immer mehr Vorarlberger (das zeigen die neuesten Verkehrsstatistiken) verwenden deshalb ihren zuverlässigen „Drahtesel“ nicht nur in der Freizeit, sondern auch zum Einkaufen und auf dem Weg zur Arbeit. Der ehemalige Mobilitätslandesrat Zadra hat diese Entwicklung erkannt und deshalb einen großzügigen Ausbau der Fahrradwege versprochen. Sein Nachfolger Bitschi ortet bei seinem Vorgänger deshalb einen „Fahrradwahn“ und behauptet, dass sich das Land Vorarlberg so etwas nicht leisten kann. Auch angesichts der momentanen Budgetsituation in Bund, Land und Gemeinden verspricht er (unterstützt von seinem Koalitionspartner) vehement die Umsetzung von Projekten („S 18“, „Tunnelspinne“), die für den Radverkehr nicht verwendbar sind und wahrscheinlich eine Zunahme des Autoverkehrs bewirken. Unsere neue Koalition ist offensichtlich der Meinung, dass wir uns das sehr wohl leisten können, obwohl die Kosten dafür die von Zadra veranschlagte Summe um ein Vielfaches übersteigen. Wer von den beiden Herren nun „wahn“-sinnig ist, überlasse ich dem Urteil der Leserinnen und Leser.

Mag. Gebhard Rüscher, Lustenau