Leserbrief: „Über die Feigheit“

Leserbriefe / 29.04.2025 • 15:43 Uhr
Leserbrief: „Über die Feigheit“

Zum Kommentar von Wolfgang Burtscher, VN vom 28.4.2025:

Wenn ich Wolfgang Burtscher danke sage für seinen Kommentar „Über die Feigheit“, will ich mich nicht selber erhöhen und auf alle Feiglinge hinunterschauen, als ob ich selber nie feige wäre (das würde Wolfgang Burtscher sicher auch so sagen). Mit der Autorin Adelheid Kastner macht er bewusst: Es ist immer die Furcht vor den Folgen der mutigen Aufrichtigkeit; vielleicht könnte man auch sagen: Es ist die feige Flucht unter das, was „Man“ denkt und gutheißt oder schlecht. Allerdings kann der geforderte Mut auch zum Übermut geraten, der sprichwörtlich „selten guttut“: Die zwei Geschwister hatten beim Hackstock kipplat. Salesi zu Ludwig: „I hau dr an Finger ab!“ Ludwig: „Du hauscht miar ken Finger ab! Zu dem bischt z’feig!“ Und legt den Finger auf den Hackstock. „Feig..! Feig ..!“ Do ka Salesi nöma feig sin. Sie lot d’Äxt falla wia a Fallbeil und dia trennt dam Ludwig das oberste Glied vom Ringfinger bi dr rechta Hand! … Da hot d’Mama d’Salesi gwichst wia noch nia! (So geschehen um anno 1920)

Peter Mathei, Alberschwende