Papst Franziskus ist tot – und die ÖVP schweigt zu seinem Vermächtnis
Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Welt eine Stimme des Gewissens. In „Laudato si“ hat er unmissverständlich erklärt: Der menschengemachte Klimawandel ist Realität – und eine moralische Krise. Die Reichen zerstören, die Armen zahlen den Preis. Wer nicht handelt, macht sich mitschuldig. Franziskus rief zu einer „ökologischen Umkehr“ auf – zu mutiger Politik, nachhaltiger Wirtschaft und echtem Verantwortungsbewusstsein. Doch was tun jene, die sich „christlich-sozial“ nennen? Die Haltung der ÖVP lässt vermissen, dass sie sich aktiv mit den ökologischen Forderungen von „Laudato si“ auseinandersetzt. Statt klare Schritte für wirksamen Klimaschutz zu setzen, bleibt vieles vage oder wird von wirtschaftlichen Interessen gebremst. Wer das C im Parteinamen trägt, sollte das Evangelium nicht nur zitieren, wenn es opportun ist. Eine offene und ernsthafte Auseinandersetzung mit der Botschaft dieses Papstes wäre gerade für christlich geprägte Parteien ein Gebot der Stunde. „Laudato si“ war ein Ruf zur Umkehr. Wer ihn jetzt überhört, kann sich nicht mehr auf Unwissen berufen.
Otto Bechter, Dornbirn