Leserbrief: Unser Ried

Sind es nicht die wertvollsten Flächen, die einerseits eine prachtvolle Blumenvielfalt aufweisen und zugleich als Speicher für unser kostbares Wasser dienen? Im Herbst ernten die Bauern dort noch die Streue für ihr Vieh. Und trotzdem wird dieses Naturjuwel zerstört. Besonders im Wolfurter Ried schreitet die Vernichtung voran. Jüngstes Beispiel: Unterhalb des Güterbahnhofs wurde eine Straße durch eine der schönsten Riedflächen gebaut. Für viele von uns ist das unbegreiflich – wie kann man in Zeiten wie diesen so leichtfertig mit Grund und Boden umgehen? Wie es derzeit aussieht, steuern wir auf ein sehr trockenes Jahr zu. Im Winter gab es kaum Niederschläge, der Rhein führt so wenig Wasser wie schon lange nicht mehr – und das, obwohl jetzt eigentlich Schneeschmelze sein sollte. Wir können es uns einfach nicht mehr leisten, weiterhin wertvollen Boden zu versiegeln. Ich wünsche mir sehr, dass in der Wolfurter Gemeindestube ein Umdenken stattfindet – vor allem, weil dort viele junge Menschen vertreten sind. Es liegt auch in ihren Händen, welche Welt sie ihren Kindern hinterlassen wollen. Denn echter Wohlstand bedeutet nicht nur Wachstum, sondern auch Nachhaltigkeit und Bewahrung.
Gebhard Flatz, Wolfurt