Leserbrief: Hilft nur noch beten?

Stimmige Lieder, Gebete und kluge Reden der Aktivisten beim “Politischen Gebet im Ried” – und für die Hintergrundmusik sorgten Zeisige, Fasane und ein Kuckuck! Beim Heimradeln dann gemischte Gefühle und Anton Tschechows Klage aus dem vorletzten Jahrhundert im Ohr: Russische Wälder stöhnen unter der Axt, Millionen von Bäumen sterben, die Behausungen von Tieren und Vögeln werden verwüstet, Flüsse verschlammen und trocknen aus, schöne Landschaften verschwinden für immer, und das alles, weil der faule Mensch sich nicht die Mühe macht, sich zu bücken und das Feuerholz vom Boden aufzulesen. Und heute? Sind wir von der verkehrten Umsetzung des “Macht euch die Erde untertan” nach wie vor nicht abgekommen, wird der technologische Fortschritt mehr von Überreichen für maßloses Wachstum oder von uns selber für wenig sinnstiftende Lebensweisen eingesetzt. Und Mutter Natur und künftige Generationen bleiben außen vor – wenn wir uns nicht entschiedener wehren!

Dr. Albert Lingg, Lustenau