Leserbrief: Song Contest in Schieflage

Österreich hat den Song Contest gewonnen! JJ hat also einen würdigen Empfang verdient. Nach der Ankunft in Wien großer Empfang für JJ im Kanzleramt. Drei Regierungsmitglieder suhlen sich im Scheinwerferlicht des Erfolges, ist Österreich doch endlich wieder mal im positiven Fokus der Weltpresse! 2026 sind wir Austragungsland! Viele Länder versuchen, die mangelhafte Stimmqualität ihrer Interpreten mit viel Klamauk zu verschleiern. Feuerwerk und Pyrotechnik spielen dabei eine große Rolle. Die Choreografie gleicht dann einer getakteten Feuerwehrübung. Der deutsche Beitrag mit ‚Baller‘, beginnend mit ‚Ich baller Löcher in die Nacht‘, zeigt Lyrik auch nicht gerade von der besten Seite. Dass unser JJ stimmlich eine hervorragende Leistung bot, steht außer Zweifel, ist er doch ausgebildeter Opernsänger. Er siegte zu Recht! Sein Lied handelt immerhin von Liebe, wenn auch von vergeudeter. Dass sein Interview so viel Staub aufwirbelt, ist seiner politischen Unreife geschuldet, untermauert aber die Sensibilität dieser Veranstaltung. Der ESC verkommt immer mehr zum Politikum. Und da wird sich wohl was ändern müssen. Österreich hätte 2026 die Chance!
Der ORF sollte den Mut haben und der Europäischen Rundfunkunion EBU als Veranstalter sagen: Wir machen es so … oder gar nicht. Bei: “wir machen es so” wäre dem ESC geholfen. Bei “gar nicht” – unserem Budget!
Tone Schneider, Klebern, Egg