Leserbrief: Zur Fan-Kultur im Fußball

Leserbriefe / 28.05.2025 • 12:14 Uhr
Leserbrief: Zur Fan-Kultur im Fußball
VN/Philipp Steurer

Im Bregenzer Stadion hat sich’s wieder einmal gezeigt, wes Geistes Kinder, welch im Grunde armselige Tröpfe das sind, die sich Fans nennen, die für ihre regelmäßige Randale einen Club, einen “Fanclub”, brauchen. Denen es nicht reicht, ihren Herzensklub anzufeuern – meinetwegen auch mit Trommeln, wenn es nötig scheint – oder lautstark zu jubeln, wenn die Eigenen gut spielen und mehr Tore schießen als die anderen. Nein, man muss noch Einrichtungen demolieren, wie in Bregenz geschehen. Dass dem eigenen Verein kein Nutzen, sondern eher (Image-)Schaden entsteht, wenn bei der Aufstellungsnennung nach den Namen der anderen orchestriert “Arschloch” gebrüllt wird, oder wenn – wie vor einem Spiel der Altacher gegen Innsbruck vor wenigen Jahren geschehen – ein Betontrennelement während des Baus der A14-Abfahrt Dornbirn Süd mit “Ihr Tiroler Schweine” besprüht wird. Supernützlich (Vorsicht, Ironie!) für den eigenen Verein sind solche Dinge natürlich auch finanziell, wenn sich immer mehr Menschen beschämt und angewidert abwenden und nicht mehr zum Fußball gehen, um nicht in Gefahr zu geraten, in denselben Topf geworfen zu werden. Ich weiß, die, die solche Dinge tun, sind nicht die Mehrheit. Aber die Mehrheit und die Vereine unternehmen meines Erachtens zu wenig dagegen, sondern lassen es wie schicksalsergeben einfach geschehen.

Anton Hengl, Lauterach