Leserbrief: Zusammenschluss der Konzerne

Zum Kommentar von Eduard Fischer, VN vom 29. Mai 2025:
Die Lektüre des Kommentars von Herrn Eduard Fischer, wo es um die Bedrohung durch eine Wirtschaftsflaute geht (aber folgerichtig nicht, ohne gleichzeitig die Gelegenheit zur Huldigung der neuen Landes-Regierungsform zu verabsäumen), erinnert an George Orwell: “Wenn der Kapitalismus vollendet ist, soll es nur noch eine AG geben.” Alle Großkapitalisten halten deren Aktien. Die AG hat endlich keine Konkurrenz mehr. Sie berechnet, wie hoch sie die Preise ihrer Produkte treiben kann, sodass es die bestverdienenden Arbeitnehmer gerade noch auf “verzinste” Raten kaufen können. Damit noch mehr Arbeitnehmer mehr überteuerte Produkte kaufen können, beschließt der AG-Vorstand, dass höhere Löhne zu zahlen sind. Das wird durch die Anordnung ermöglicht, wonach die Tagesarbeitszeiten stufenweise auf die früheren 16 h und die Wochenarbeitstage wieder auf sieben Tage erhöht werden. Streiks gegen die Streichung der Mittagspause werden niedergeschlagen. Versuche, die alten Verbotsgesetze gegen die (Industriezeitalter)-Versklavung wirksam anzuwenden, werden mit der Privatsicherheitsarmee der AG eliminiert. Real gibt es bereits Lobby-Länder, wo sich der Kapitalismus anschickt, die Demokratie zu kaufen.
Dr. Walter Loacker, Hörbranz