Regionalforum
zur „S18“
Als Co-Architekt des MIR-Verfahrens und NGO-Vertreter war ich zum Regionalforum nach Lustenau geladen. In vollem Sinn war es kein „Regionalforum“: Geleitet von den zwei Asfinag-Vertretern und dem zuständigen Landesrat. Bemerkenswert war: 1. Von Anfang an waren Vertreter des Landes und des Kantons St. Gallen in alle Prozesse involviert. 2. Die Nettoerrichtungskosten wurden mit 2,1 Milliarden Euro angegeben, der Risikoaufschlag wurde mit 2stelligen Prozentsätzen dazu geschätzt (Bruttokosten daher also mehr als 3 Milliarden Euro!). 3. Die Asfinag-Vorsitzenden weigerten sich, Zeitangaben über eine Fertigstellung zu machen. 4. Die von ihnen geplante CP-Variante ist als Mauttrasse konzipiert, es gäbe also keine Möglichkeit mehr, von Lustenau mautfrei nach Dornbirn zu fahren, außer über Hohenems oder Bregenz. 5. Der Wille der Gemeinde Höchst wurde ignoriert, keinen Anschluss in Höchst zu realisieren; ein Halbanschluss soll hier realisiert werden, kein Anschluss in die Schweiz, was Proteste verursachte. 6. Die Rheinquerung soll in Tagbauweise errichtet werden, dafür sollen drei Winterperioden reichen. 7. Die Visualisierung der Straße über eine filmische Darstellung war veraltet, einige neue Anschluss-Bauten fehlten, einige Mitglieder des Regionalforums kannten diese „Animation“ schon. 8. Ein Raunen ging durch die Menge, als über die Anzahl der betroffenen und möglicherweise zu enteignenden Grundstückseigentümer geredet wurde: 900(!) Eigentümerinnen wären betroffen.
Andreas Postner, Rankweil