Leserbrief: Nicht auf Kosten sozialer Vielfalt sparen

Die Wohnbauförderung in Vorarlberg steht unter Druck. Kürzungen wurden angekündigt – angeblich, um das Budget “ins Lot” zu bringen. Doch wer hier spart, spart an der falschen Stelle. Die Mittel der Wohnbauförderung stammen aus Lohnbeiträgen und Rückzahlungen – sie sind kein beliebig verschiebbarer Budgetposten, sondern solidarisch finanzierte Zukunftsinvestitionen.
Besonders bedenklich ist, dass gerade Projekte mit sozialem Mehrwert – wie gemeinschaftlich organisierte Wohnformen – von diesen Kürzungen besonders betroffen sein könnten. Dabei bieten genau diese Modelle Lösungen für viele Herausforderungen: leistbares Wohnen, Altersunterstützung, Integration, Nachbarschaftshilfe. Als Fachservice für gemeinschaftliche Wohnformen im Verein Weiterwohnen fordern wir: Eine Reform ja – aber nicht zulasten derer, die soziale Verantwortung übernehmen und nachhaltige Wohnlösungen leben. Die Politik muss jetzt eine langfristige Perspektive entwickeln: Wie wollen wir in 30 Jahren wohnen? Wer heute kürzt, verhindert morgen Lösungen.
Andreas Müller-Dirnberger, Max Fritz und Josef Gojo, Feldkirch; Verein Weiterwohnen mit seinem Fachservice für gemeinschaftliche Wohnformen