Leserbrief: Mein Name ist Hase …

Leserbriefe / 03.07.2025 • 15:00 Uhr
Leserbrief: Mein Name ist Hase …
The Marker/Animal Welfare Foundation

… und ich weiß von nichts. So ließe sich die Kommunikation von LR Gantner zur aktuellen Diskussion zu den Tiertransporten einordnen. Seit über 20 Jahren gehen die schockierenden Bilder über die katastrophalen Zustände bei Langstreckentransporten von nicht entwöhnten Kälbern und Drittlandexport von Zuchtindern durch alle Medien. Dabei wurde 2015 ein EuGH-Urteil erlassen, das diese Praktiken eindeutig als rechtswidrig erklärt. Die zuständigen Behörden wären also ermächtigt bzw. verpflichtet, diese Tiertransporte zu untersagen. Doch anstatt einer klaren Dienstanweisung an die Vollzugsbehörden wird über einen anonymen Sprecher mitgeteilt, dass die Sachlage nicht klar und die Anzahl der transportierten Tiere zurückgegangen sei. Die Landwirte, die ihre Kälber in den Export verkaufen, träfe keine Verantwortung für deren weiteres Schicksal. Dass alle an diesem System Beteiligten die Umstände “billigend in Kauf nehmen”, ist aber ein juristischer Tatbestand. Dem Vorwurf an die NGOs wegen illegaler Informationsbeschaffung könnte leicht entgegengetreten werden, wenn die behördlichen Daten über den Tierverkehr (EU-weite Datenbank TRACES) veröffentlicht würden. Transparenz würde den investigativen Organisationen ihre mühsame Arbeit ersparen. Auch der viel zitierte Hausverstand würde fordern, die Kälberexporte nach Spanien und Holland sofort einzustellen, anstatt sich scheinheilig darüber zu beklagen, dass dann das Fleisch dieser exportierten Tiere den heimischen Markt überschwemmt.

Dr. Erik Schmid, Götzis