Leserbrief: Zerstörung bewährter Hilfen

Zum VN-Bericht “Betreuungspool stellt Arbeit ein” vom 2. Juli 2025:
Ich bin schockiert, dass die Landesförderung für den Betreuungspool Vorarlberg gestrichen werden soll. Diese Maßnahme ist unklug! Warum?
1. Hauskrankenpflege und ARGE Mohi sind die landesweit tätigen, gemeinnützigen Gesellschafter des Betreuungspools. Sie kennen die Anforderungen und Regeln im Sozialbereich gut und handeln entsprechend. Sie garantieren, dass der Betreuungspool ebenso handelt.
2. Der Betreuungspool hat Managementaufgaben, die sonst niemand wahrnimmt. Er rekrutiert geeignete Betreuungskräfte und führt diese derart, dass rechtlich einwandfreie Arbeitsverhältnisse und angemessene Bezahlung gewährleistet sind. Er klärt den Betreuungsbedarf und vermittelt qualifizierte Betreuungspersonen. Damit gewährleistet er dauerhaft die notwendige Qualität. Er veranlasst bei Bedarf weitere Hilfeangebote (Hauskrankenpflege, Mohi, Hausarzt, Gerontopsychiatrie, …). Er klärt und vermittelt bei Unklarheiten oder Konflikten.
3. Er ist bei der Einschätzung der lokalen Bedürfnisse für soziale Hilfe ein kompetenter Partner für das Case- und Care-Management. Private Vermittlungsagenturen werden diese Leistungen nicht automatisch übernehmen! Sie arbeiten einzelfallorientiert nach den Regeln von Angebot und Nachfrage. Sie sind keine geeigneten sozialpolitischen Gesprächspartner. Eine fähige Landesregierung denkt bei ihren Überlegungen an die Hilfebedürftigkeit alter Menschen. Vor der Zerstörung bewährter Hilfen muss sie mit dem Betreuungspool Einsparungsmöglichkeiten abklären.
Manfred Zumtobel, Dornbirn