Leserbrief: 1–2–3 oder? Planung ohne Ende!

Das österreichische Gesundheitswesen ist ein großes Lügengebäude. Eine Meinung, die übrigens auch zahlreiche Experten teilen. Allein, diese Erkenntnis bringt uns nicht weiter. Wenn man so um sich blickt, ist die Zahl derjenigen im Gesundheitswesen, die wirklich Transparenz wollen, enden wollend. Wer will schon wissen, was Spitalsambulanzen und Tageskliniken wirklich kosten, wie viele Ärzte und medizinisches Personal wir in zwanzig Jahren brauchen, wie wir die Pflege der künftigen Generationen finanzieren werden, ob unser LKF-System sinnvoll steuert oder ob die Qualität der Versorgung stimmt? Das Gesundheitswesen krankt an vielen Stellen. Und vom größten Problem leiten sich alle anderen Probleme ab: der Zersplitterung der Aufgaben-, der Ausgaben- und der Finanzierungsverantwortung. Das macht einen gesamtheitlichen Gesundheitsplan unmöglich, weil jeder sein Revier verteidigt, als wäre es sein Privateigentum. Für den niedergelassenen Bereich ist die Sozialversicherung zuständig; für die Spitäler sind es im Wesentlichen die Länder. Chaos bei den Kompetenzen, Chaos bei den Daten, Chaos bei den Finanzströmen. Selbst der Rechnungshof verzweifelte bei der Nachverfolgung der Geldflüsse. Dass sich in dem Wirrwarr auch jede Menge Geld verliert, darf als fix angenommen werden. Die logische Antwort wäre eine Finanzierung aus einer Hand nach dem Motto “weniger stationär, mehr ambulant”, aber wie? Was macht das Land: 1–2–3 oder …?
Peter Vaschauner, Feldkirch