Leserbrief: Wehe den Besiegten!

Leserbriefe / 22.08.2025 • 11:33 Uhr
Leserbrief: Wehe den Besiegten!

Das erlebten schon die Römer. Nach ihren Niederlagen gegen den karthagischen Feldherrn Hannibal in Cannae 216 v. Chr. und am Trasimenischen See 217 v. Chr. standen sie am Abgrund. Rom konnte das Blatt wenden und vernichtete Karthago 146 v. Chr. buchstäblich mit Stumpf und Stiel. Der bemerkenswerte Kommentar “Der Feind” von Reinhold Bilgeri in den VN vom 21. August sollte daher uns friedensverwöhnten Europäern inkl. der restlichen “Fanbuben- und Mädels” Putins die Augen öffnen. Wehe den Besiegten hat Putin schon in Tschetschenien, Georgien, in Syrien und nun in der Ukraine ausgiebig praktiziert. Innenpolitisch rottete er die Opposition über mysteriöse Todesfälle und plötzliche Fensterstürze bzw. “Gratis-Abenteuerurlaube” im Gulag mit Stumpf und Stiel aus. Putin ist ein “klassischer”, allerdings völlig aus der Zeit gefallener, verbrecherischer Imperialist von der Sorte Stalin und Hitler. Er selbst etwas verklausuliert, seine Hofschranzen Peskow, Medwedew & Co. ganz offen, planen, Europa in ein russisch dominiertes “Friedensreich” von Wladiwostok bis Lissabon zu “integrieren”. Trump nutzt er im Sinne der Erreichung dieses Ziels nur als naiven Handlanger. Die zerstrittenen griechischen Stadtstaaten wurden 338 v. Chr. übrigens vom völlig unterschätzten makedonischen “Barbarenkönig” Philipp II. in der Schlacht von Chaironeia unter seine Fuchtel “geeint”. Will Putin für uns Europäer auch, wollen wir das wirklich?

Dr. Klaus König, Lauterach