Leserbrief: Pension – ein Unruhezustand vor dem Ruhestand

Die Angst, im verdienten Ruhestand anzukommen, nimmt im Volk stets zu. Jeder Euro wird zweimal umgedreht. Meine tapfere Frau, Monika-Anna, starb vor zwei Jahren an ihrer heimtückischen Krankheit. Ich beschloss damals, unser Geschäft zu schließen, um für sie da zu sein. 24 Stunden bei Monika, Rollstuhl, Sauerstoffgeräten und Medikamenten. Danke, ÖGK. Nach vier Jahren meiner Pflege muss ich nun den Alltag alleine stemmen. Meine Schulden habe ich dank meiner Frau zurückbezahlt: SVS und Finanzamt! Trotz Herzinfarkts meinerseits arbeite ich in Vollzeit. Als früher Witwer frage ich mich manchmal: Braucht es in unserer Republik derart hohe Pensionen? Mit deren Hilfe wächst eine Generation heran, die nicht mehr anzupacken braucht. Es gibt keine Mittelschicht, diese wurde ins Leben gerufen. Aufstehen, gesund sein, Menschlichkeit und Geborgenheit. Essen, Trinken, Leben. Wer zu viel in die österreichische Staatskasse greift und sich selbst bedienen darf – wer würde das nicht tun? Richtig, Menschen mit einem Gewissen und Weitsicht und einem gesunden Egoismus. Was bleibt Recht, was Unrecht? Was benötige ich, was ist überflüssig? Für eine gesunde Gesellschaft, für unsere nächste Generation und für eine Heimat, in der wir schlussendlich auch nur Gast sind.
Wolfgang Pilz, Dornbirn