Leserbrief: Fahrtwege zur Kinderbetreuung als Arbeitsweg anerkennen – steuerlich und arbeitsrechtlich

Leserbriefe / 25.09.2025 • 12:30 Uhr
Leserbrief: Fahrtwege zur Kinderbetreuung als Arbeitsweg anerkennen – steuerlich und arbeitsrechtlich

Als berufstätige Mutter kenne ich den täglichen Spagat vieler Familien nur zu gut: Der Weg zum Kindergarten, zur Kleinkindbetreuung oder Ferienbetreuung gehört fest zum Arbeitsweg dazu. Doch leider wird dieser wichtige Weg weder steuerlich noch arbeitsrechtlich anerkannt. Fahrzeiten von bis zu 30 Minuten gelten als zumutbar und sind vor allem in den Schulferien durchaus üblich. Längere Anfahrtswege bedeuten jedoch nicht nur einen höheren Zeitaufwand, sondern auch zusätzliche Kosten – sei es für öffentliche Verkehrsmittel, Benzin oder für die Anschaffung eines eigenen Fahrzeuges, um die Strecke überhaupt bewältigen zu können. Familien auf dem Land sowie Eltern mit mehreren Kindern sind durch diese Fahrtwege finanziell und organisatorisch besonders belastet. Es ist Zeit, dass die Politik diese Realität sieht und anerkennt: Der Weg zum Kindergarten/Kleinkindbetreuung/Ferienbetreuung muss als Teil des Arbeitswegs gelten und Fahrtkosten sollten steuerlich absetzbar sein. So könnten viele Eltern finanziell entlastet werden und Arbeit würde sich mehr lohnen. Kinderbetreuung ist keine Privatangelegenheit – sie ist Voraussetzung für Erwerbstätigkeit!

Angela Schmid, Feldkirch