Bildung im Parlament
Pünktlich zur Parlamentssitzungsperiode kommt es zu einer Bildungsdebatte. Lehrermangel, Defizite von Schülern, mangelhafte Elternbildung und Schulentwicklung sind Themenbereiche, die angesprochen werden und nicht in kurzer Zeit gelöst werden können. Für die Zeit nach der Coronakrise ergibt sich aufgrund der Analyse bestehender gesellschaftlicher Ungleichheiten der verstärkte Umgang mit der Vielfalt und den Folgerungen einer notwendigen „Inklusion“ als Prozess, gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern und alle Formen von Diskriminierung zu verhindern. Ziel kann nur der Abbau von Exklusion im sozioökonomischen Bereich, schichtenspezifischer Benachteiligungen, Ausgrenzungen und eine Erweiterung von Bildungsmöglichkeiten sein. Bildungspolitik ist auch Sozialpolitik. Es zeigt sich ein Anwendungsbereich in den Auswirkungen und der Unterrichtswirklichkeit. Die Themen sind Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache, Interkulturalität, Vielfalt, Individualisierung, Digitalisierung. Den Kern einer „Inklusionspädagogik“ bilden Lernende in ihrer Persönlichkeit, Lerngeschichte, altersspezifischen Entwicklungen, Geschlechtsrollen, Aufwachsensbedingungen und Sozialisation mit Umgangsformen, Zukunfts- und Wertvorstellungen sowie Kultur zu achten. Österreich befindet sich im Anfangsstadium, die Chance bietet sich in Aktivitäten wie in einer Bildungsentwicklung, Demokratiebildung, rechtebasierten Bildung, gewaltfreien Kommunikation, ethischer Bildung, kooperativen und erfahrungsgestützten Lernformen. Wesentlich sind das „Leistungs- und Sozialprinzip“ mit dem Abbau institutioneller Diskriminierung, Unterstützung von Lernen und Teilhabe an Lernplanung, der Sozialraum, das Gemeinwesen und eine Unterstützung von Vielfalt durch die Bildungsgemeinschaft.
Dr. Günther Dichatschek MSc,
Kitzbühel