Pensionssystem – Schluss mit linker Polarisierung!

Leserbriefe / 09.10.2025 • 20:32 Uhr

Herr Mario Leiter tritt gern als charmanter, volksnaher „Anwalt des kleinen Mannes“ auf (V-Heute Sommergespräch). Umso bedauerlicher ist es, dass er beim Thema Pensionen die Realität ausblendet. Das Pensionssystem basiert auf einem Umlageverfahren, das ursprünglich auf eine Pensionsdauer von etwa 10 bis 12 Jahren ausgelegt war. Heute erfreuen wir uns einer deutlich höheren Lebenserwartung – viele Menschen werden 85 bis 90 Jahre alt und sind damit fast doppelt so lange in Pension. Die eingezahlten Beiträge reichen jedoch weiterhin nur für rund 12 Jahre. Bereits jetzt fließen etwa 25 % der Staatsausgaben in Pensionen – Tendenz weiter steigend. Jedem ist klar: Dieses System ist langfristig nicht tragfähig. Wir alle werden künftig länger arbeiten müssen. Umso unverständlicher ist es daher, dass Herr Leiter bereits mit 60 Jahren in Pension gegangen ist. Gerade Politiker sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und bis zum gesetzlichen Pensionsalter von 65 Jahren arbeiten. Auf eine Schwerarbeiterregelung kann man in solchen Fällen getrost verzichten. Und gerade Politiker sollten das Gesetz nicht bis zum letzten Tropfen ausreizen. Nur so bleibt das System fair, glaubwürdig und zukunftsfähig.

Dipl. Bw. Josef Erath, Schoppernau