Gleichheitsanspruch in Schieflage?
Wir leben zurzeit wie im „Schlaraffenland“, ohne uns dessen bewusst zu sein, dass alles seinen Preis hat. Wenn wir am frühen Vormittag in eine Konditorei oder Bäckerei gehen, sind all die „fleißigen Hände“ fast schon wieder müde, weil sie seit Stunden all die von uns gewünschten Köstlichkeiten vorbereiten, zubereiten, und für unsere Augen ansprechend herrichten müssen. Gleiches gilt für Supermärkte, wo an Lebensmitteltheken vieles schon seit Stunden in der Früh vorbereitet werden muss, damit wir z.B. nicht vor Vitrinen mit kaltem Leberkäse oder leeren Theken stehen, zudem abgelaufene Waren aussortiert werden müssen. Wir stellen Ansprüche an Menschen, die gleichfalls gerne bei schönem Wetter frei hätten und auch an Samstagen und Sonntagen ihre Freizeit genießen möchten. Viele stellen besondere Lebensansprüche hinsichtlich verkürzter Arbeitszeit, Lebensgenuss, Arbeitserleichterungen u.v.m., um ihr eigenes Leben voll auskosten zu können, ohne die Bereitschaft, selbst Entsprechendes zu leisten. Wenn wir alle so denken, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass bestimmte, verderbliche Lebensmittel und Genusswaren irgendwann nur noch zu beschränkten Tageszeiten und das nur noch an wenigen Wochentagen zu erhalten sind. „Wochenend- und Freizeitgenießer(innen)“ sich ihre „Genuss-Freizeitverköstigung bzw. -vergnügen“ nur noch durch eingeschränkte Bereitwilligkeit weniger Menschen und zu immer höheren Preisen ermöglichen können. Sehen so schieflastige Zukunftsvorstellungen aus?
Kurt Höfferer, Hörbranz