Leserbrief: “Hoffnung auf Freiheit” zur Geschichte der Bauernkriege

Leserbriefe / 10.11.2025 • 10:30 Uhr
Leserbrief: "Hoffnung auf Freiheit" zur Geschichte der Bauernkriege

Der bekannte Bregenzerwälder Filmemacher Tone Bechter hat zur 500-jährigen Wiederkehr des Bauernkriegs den großartigen Film “Hoffnung auf Freiheit” im Cinema Dornbirn vorgestellt. Die EU förderte dieses landesgrenzenüberschreitende Filmprojekt. Es ging um die Befreiung von Leibeigenschaft mit Frondiensten und um die Forderung, althergebrachte Rechte wiederzuerlangen. In anschaulichen Szenen mit Laienschauspielern und durch Erläuterungen von Historikern zeigt der Film die unhaltbaren Zustände und die grausamen Schlachten der Landesherren gegen die Bauern – in Schwaben und bis nach Franken und Thüringen. Die 12 Memminger Artikel und die reformatorischen Erklärungen zur biblischen Menschenwürde förderten diese Freiheitsbewegung. 1525 endeten die Bauernkriege mit der letzten Schlacht und 30.000 Toten. Tone Bechter macht diesen Widerstand der Bauern gegen Landesherren und kirchliche Oberhäupter verständlich. Schlecht bewaffnete und unerfahrene Bauern wurden von ausgebildeten Söldnerheeren niedergemetzelt. Die historisch belegte, aber erfolglose Zusammenkunft von gebildeten Unterstützern aus Oberschwaben mit dem Landmann im Bregenzerwald wird auch dargestellt. Am Schluss sprechen Jugendliche über heutige Sorgen zum Erhalt unserer Freiheit und der Demokratie. Vor nur 90 Jahren wurde bei uns die Menschenwürde grausam missachtet und es droht von Osten her Krieg und Notstand. Wir hoffen, dass dieser Film alsbald vor allem in Schulen und im Fernsehen zu sehen sein wird.

Regine Toyka-Blum und Prof. Dr. Klaus Toyka,Würzburg und Schoppernau