Leserbrief: Gewalt bei Krampusläufen

Krampusläufe gehören für viele zum Advent wie der Nikolaus, der Adventskranz, Adventskalender oder der Christbaum. Doch immer wieder kommt es bei diesen Läufen zu Übergriffen sowohl auf Seiten der Krampusse als auch beim Publikum. Viele Gruppen reagieren darauf mit strengeren Sicherheitsmaßnahmen. Das Brauchtum der Krampusse reicht weit in die vorchristliche Zeit zurück. In langen Winternächten fürchteten Menschen einst böse Geister. Ihnen wollte man mit Lärm, Masken und wilden Auftritten entgegentreten. Später verband die Kirche diese alten Vorstellungen mit der Legende um den heiligen Nikolaus. Während er die braven Kinder beschenkt, erscheint an seiner Seite der Krampus, der Ungehorsam und Frechheit bestrafen soll. Dafür hat er eine Rute, die er aber bedacht einsetzen sollte. Wünschenswert wäre in der “stillen Zeit” ein Brauchtum ohne Ängste, Gewalt und mehr Freude auf die Weihnachtszeit. Eine “Krippenkultur” führt zu einer Hinwendung zum eigentlichen Weihnachtserlebnis.

Dr. Günther Dichatschek MSc,Kitzbühel