Leserbrief: Ein weiteres Land wird geplagt

Bereits sind 80 Menschen vor Venezuela (VN 29.11.2025) getötet worden. Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk verurteilte die US-Angriffe in der Karibik und im Pazifik, da sie gegen internationale Menschenrechtsnormen verstoßen: «Die Vereinigten Staaten sollten Personen, denen schwere Straftaten vorgeworfen werden, gemäß den grundlegenden rechtsstaatlichen Prinzipien eines ordnungsgemäßen Verfahrens […] untersuchen und gegebenenfalls strafrechtlich verfolgen und bestrafen.» Zudem wird gegen Venezuela nicht wegen des Drogenhandels vorgegangen. Die Europäische Union hat einen detaillierten Bericht erstellt, der dokumentiert, dass «kolumbianische, mexikanische und albanische Mafiagruppen in großem Umfang in Ecuador operieren». Venezuela wird in diesem Bericht kein einziges Mal als Korridor für den internationalen Drogenhandel genannt. Es gibt einen ganz anderen Grund, warum die USA gegen das Land vorgehen: Die Erklärung dafür lieferte der ehemalige FBI-Direktor James Comey nach seinem Rücktritt in seinen Memoiren, in denen er über die unausgesprochenen Motive der amerikanischen Politik gegenüber Venezuela sprach: Trump habe ihm gesagt, dass Maduro als Staatspräsident Venezuelas «eine Regierung sei, die auf einem Berg von Öl sitzt, das wir kaufen müssen». Es geht also nicht um Drogen, Kriminalität oder nationale Sicherheit. Es geht um Öl, für das man besser nicht bezahlen möchte.
Daniel Jenny, Hard