Leserbrief: Zur Klarstellung: “Der Sündenfall”, Titelseite VN am Samstag, 29.11.2025

“Ein Sündenfall” ist in Vorarlberg, wenn ein Unternehmer am freien Markt so erfolgreich ist, dass er trotz ausufernder Bürokratie und weltweit höchster Steuersätze immer noch ein positives Ergebnis erwirtschaften kann und er mit dem voll versteuerten Geld nicht im Ausland, sondern in eine dem Zerfall geweihte Vorarlberger Alp investiert. Der Unternehmer hielt sich bei der Planung an die Unmengen von Vorgaben diverser Ämter, die von der Gemeindevertretung im Beisein des jetzigen Bürgermeisters einstimmig gutgeheißen wurden. “Ein Sündenfall” ist es, wenn der Unternehmer mit viel Zusatzaufwand authentisch und originalgetreu baut, ausschließlich einheimische Handwerker mit der Ausführung betraut und auf seine Kosten freiwillig einen kilometerlangen Wasser-/Kanalanschluss finanziert und zusätzlich den Wald und alle Forstwege instand setzt, ohne einen einzigen Steuereuro und keine einzige angebotene Förderung in Anspruch zu nehmen. Zu allem Überdruss schenkt er einen Teil der Forstwege im Nachgang der Wegegemeinschaft. Das nennt man in Vorarlberg “einen Sündenfall”. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass dieser Unternehmer mittlerweile das Land verlassen hat. Was aber schon verwundert, ist, dass er dennoch die Wege- und Loipennutzung auf seinem Grund und Boden bislang zuließ.
Christian Beer, Schwarzach