Leserbrief: Kein Weihnachtsfrieden in der Ukraine

Der Kreml lehnte den ukrainischen Vorschlag ab, zu Weihnachten einen Waffenstillstand einzuhalten. „Wir wollen keinen Waffenstillstand, der der Ukraine eine Atempause verschafft und es ihr ermöglicht, sich auf die Fortsetzung des Krieges vorzubereiten.“ Auch Papst Leo XIV. äußerte den Wunsch nach einer 24-stündigen Waffenruhe für die Ukraine. Stattdessen tobten schwere Kämpfe an der Front, und russische Streitkräfte rückten langsam vor. Doch auch die ukrainischen Truppen verzeichneten vereinzelte Erfolge. Russland bombardierte die Ukraine in der Weihnachtszeit mit Hunderten Terrordrohnen und Raketen und traf dabei Kraftwerke und auch Wohnhäuser. Das Ziel ist es, die Bevölkerung zu demotivieren und ihren Verteidigungswillen zu brechen. Welchen psychischen Druck muss der russische Präsident Wladimir Putin verspüren, dass er Angst vor einer kurzen Waffenruhe hat? Ist er vielleicht unsicher, ob er seine Kriegsziele überhaupt erreichen kann? Neben den täglichen ukrainischen Toten werden auch sinnlos viele junge russische Soldaten geopfert. Natürlich ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in keiner beneidenswerten Lage, jedoch stehen auf seiner Seite Recht und Moral. Ein Ende des russischen Angriffskriegs ist ungeachtet der laufenden Verhandlungen nicht in Sicht.

Oberst i. R. Kurt Gärtner, Wels