USA-Staatsbesuch von Selenskyj
Der jüngste USA-Besuch Wolodymyr Selenskyjs offenbart die Illusionen der europäischen Eliten in Brüssel, Berlin, Paris und in London: Am ersten Wochenende nach Weihnachten gab es ein Treffen mit Präsident Trump – ohne protokollarischen Aufwand am Flughafen. Zuvor telefonierte Trump noch mit Putin. Der gemeinsame ukrainisch-europäische 20-Punkte-Friedensplan wurde verworfen. Dies entspricht der Realpolitik: Russland sichert sich ethnisch russische Territorien im Osten der Ukraine, u.U. auch noch den Schwarzmeerzugang inklusive Odessa sowie eine kooperative Beziehung zu den USA – sei es durch Verhandlungen oder militärische Konsolidierung. Europa indes marginalisiert sich selbst: Russland lenkt seine Gasexporte (bis 2027 mit einer Pipeline) nach Asien, während die USA eine strategische Partnerschaft mit Moskau anstreben, um eine vollständige Annäherung an China zu verhindern. Ein US-vermittelter Friedensvertrag steht bevor; die Ukraine wird gezwungen sein, zuzustimmen. Die Konsequenzen umfassen den Verzicht auf russische Rohstoffe, gesteigerte Abhängigkeit von US-LNG sowie die Existenzbedrohung europäischer Agrarwirtschaften durch ukrainische Importe. Die Ukraine-Krise ist ein Katalysator für den drohenden Zerfall der EU. Wer will das? Eine fundamentale Emanzipation von den seit Jahrzehnten unvorteilhaft fehlgeleiteten interventionistischen Führungskräften ist geboten.
DI Dr. Josef Richard Skumautz, Villach