Komisch, tragisch, böse

Leserservice / 05.12.2017 • 17:42 Uhr
Plauderton und Eskalation liegen dicht nebeneinander. BIRGIT HUPFELD
Plauderton und Eskalation liegen dicht nebeneinander. BIRGIT HUPFELD

„Geächtet“ ist ein
bewegendes Stück
Gegenwartsdramatik.

20 Uhr, Sal am Lindaplatz, schaan Das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete und Nestroy-Autorenpreis geehrte Stück „Geächtet“ von Ayad Akhtar gehört zu den meistgespielten Theaterstücken der letzten Jahre. Es stellt hochaktuell die Frage, ob und wie sehr Religion und ethnische Zugehörigkeit das friedliche Miteinander einer globalen Gesellschaft beeinflussen. Die viel beachtete Inszenierung von Kay Voges wird heute in Schaan vom Schauspielhaus Dortmund gespielt.

New York. Ein Apartment in der Upper East Side. Zwei Paare treffen sich, alle haben gutdotierte Jobs und pflegen einen ähnlichen Lebensstil. Sie sind gebildet, geben sich aufgeklärt und kultiviert. Das Besondere: die Konstellation der beiden Paare. Da ist Amir, erfolgreicher Anwalt für Wirtschaftsrecht, der sich als pakistanisch-stämmiger Muslim von seiner Religion losgesagt hat. Seine Frau Emily, weiß und protestantisch, ist eine von islamischer Kunst inspirierte Malerin und steht kurz vor dem Durchbruch – den sie Isaac, einem wichtigen Kurator der New Yorker Kunst-Szene, verdanken könnte. Isaac ist amerikanischer Jude und mit Jory, einer afro-amerikanischen Juristin verheiratet. Berufliches und Privates vermengen sich bei Salat und Brot und Wein – bis die Rede auf 9/11 kommt und von dort auf den Islam und Religion, später auf den Iran und Israel, Migration und Terrorismus. Am Ende ist nichts mehr, wie es war.

Karten: Tel. 00423 2375969, www.tak.li