Premiere von Henrik Ibsens‘ „Volksfeind“ im Landestheater

Das gesellschaftskritische Drama wird bis März im Großen Haus gespielt.
19.30 Uhr, vorarlberger landestheater, grosses haus, bregenz Dr. Stockmann, Kurärztin ihrer Heimatstadt, stellt fest, dass die Heilquelle des Badebetriebs durch Abwässer verschmutzt ist. Ihrer Meinung nach muss das Untersuchungsergebnis sofort veröffentlicht und das Bad geschlossen werden. Die Redaktion der Lokalzeitung unterstützt die Ärztin, bis ihr Bruder, der Bürgermeister, wegen der hohen Umbaukosten, dem drohenden Imageschaden und dem Einnahmenverlust interveniert. Plötzlich bezweifeln alle die Glaubwürdigkeit der Ärztin. Als sie auf einer Volksversammlung nicht nur das Wasser, sondern das gesamte Bürgertum der Stadt als vergiftet bezeichnet, erklärt man sie zum Volksfeind.
Regisseur Matthias Rippert interpretiert Henrik Ibsens satirisch angelegtes Stück aus dem Jahre 1882 neu. Mit ChrisTine Urspruch in der Hauptrolle beschreibt das Stück die Spannungsverhältnisse in einer Demokratie zwischen Korrumpierbarkeit und Moral, aber auch das Kippen von Wahrheitssuche in Totalitarismus.
Henrik Ibsen schrieb „Ein Volksfeind“ als Antwort auf die Kritik an seinen Dramen „Nora oder Ein Puppenheim“ und „Gespenster“. Beide wurden zu seiner Zeit als skandalös betrachtet, da sich der Schriftsteller gegen die herrschenden Konventionen wandte. Ibsens letztes Gesellschaftsdrama hatte, wie von ihm erwartet, trotz des brisanten Themas beim Publikum und der Theaterkritik Erfolg und wird auch heute noch häufig aufgeführt und als Schullektüre eingesetzt.
Das Stück wird bis 17. März in Bregenz gespielt. Infos und Termine www.landestheater.org