Die Bedeutung nationaler Identität

Leserservice / 31.05.2019 • 10:17 Uhr
Noch bis 22. Juni wird „König Ottokars Glück und Ende“ am Landestheater gespielt. vlt/Köhler
Noch bis 22. Juni wird „König Ottokars Glück
und Ende“ am Landestheater gespielt. vlt/Köhler

19.30 Uhr, Vorarlberger landestheater, bregenz 100 Jahre ist es her, dass die Habsburgermonarchie zusammenbrach, dass sich aus den Resten einer absolutistischen
europäischen Großmacht die junge Republik Österreich entwickelte, getragen von demokratischen Idealen. Eine gute Gelegenheit für einen kritischen Blick zurück: Wie war das eigentlich damals mit dem Aufstieg der Habsburger? Franz Grillparzer schrieb seinen „König Ottokar“ als eine Art Weihefestspiel der Restauration, beschrieb den gottgewollten Sieg eines edlen und vernünftigen Rudolf von Habsburg über den zwar faszinierenden, aber egoistischen und unberechenbaren Böhmenkönig. Das lässt sich historisch so nicht halten, aber zum Glück ist Theater keine Geschichtsstunde, es lohnt sich, diesen „Ottokar“ heute wieder einmal zu erzählen, inszeniert von Johannes Lepper. „König Ottokars Glück und Ende“ ist ein europäisches Stück, das die Frage nach der Bedeutung nationaler Identität berührt und gleichzeitig aufzeigt, wie eng Herrschaftskalkül mit Demagogie und Populismus verbunden ist – Themen, die heute wieder mehr denn je unter den Nägeln brennen.

Weitere Vorstellungen 7. und 22. Juni, jeweils 19.30 Uhr. Vorverkauf: Tel. 05574 42870-600,
ticket@landestheater.org, V-Ticket, Bregenz Tourismus. Die Abendkasse ist zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn telefonisch erreichbar und öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. landestheater.org