AK-Direktorin Eva King: “Ich arbeite einfach gerne”

Ihr Ziel ist es, Lösungen zu schaffen und die internen Services passgenauer zu gestalten.
Schwarzach „Sie ist inhaltlich wahnsinnig stark, arbeitsam und intelligent“, so umschreibt Rainer Keckeis seine Nachfolgerin als Direktorin der Arbeiterkammer Vorarlberg. Mit 1. Juli hat Eva King die Funktion offiziell übernommen und momentan könnte ihr Tag wohl mehr als 24 Stunden haben.

„Obwohl ich schon sechs Jahre bei der Arbeiterkammer bin, sind es doch viele neue Aufgaben, die nun auf mich zukommen. Aber diese Vielfältigkeit macht für mich den Job auch so attraktiv. Ich arbeite sehr gerne und ich arbeite sehr gerne in der Arbeiterkammer. Es ist ein tolles Haus mit einem Team aus Top-Experten.“
“Sind unabhängig”
Ihre Aufgabe sieht King einerseits in der Interessenspolitik. „Wir sind unabhängig, weil unsere Mittel rein von den Arbeitnehmern kommen. Das heißt, wir können initiativ sein und selbst tätig werden.“

Andererseits will sie die AK so führen wie ein Unternehmen. „Wir wollen der Nummer-Eins-Dienstleister für Arbeitnehmer sein.“ Und für diese will King nun eine große Serviceoffensive starten. Das Portfolio von rund 100 Dienstleistungen soll noch passgenauer werden. „Wir wollen den Mitgliedern mehr zurückgeben, als sie einzahlen. Ein Return of Investment also“, so das Ziel der neuen Direktorin.

Online statt Termin
Das sei das, was sie beschäftige. Die Frage, was die AK für jeden Einzelnen tun könne. Deshalb werden viele Beratungen nun auch digital, um sie im besten Fall Rund-um-die Uhr zur Verfügung stellen zu können. „Wir bieten beispielsweise eine kostenlose Arbeitnehmerveranlagung. Bislang musste man dazu einen Termin vor Ort vereinbaren. Nun kann man den Akt online anlegen und wir erledigen das.“
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Das ersetze die persönliche Beratung nicht, man wolle einfach mit der Zeit gehen. Nächster Schritt werde ein hauseigenes Case Mangement in Sachen Kinderbetreuung sein. „Wir bauen ständig neue Leistungen auf.“

Beruflicher Hintergrund von Vorteil
Bei ihrem Fokus ist auch der berufliche Hintergrund von Eva King von Vorteil. Sie arbeitete nach dem Studium der Volks- und Betriebswirtschaft unter anderem bei der Nationalbank, der EU-Kommission, im Management bei Western Union und als selbstständige Unternehmerin. „Durch meine berufliche Vergangenheit komme ich mit anderen Ansätzen. Mich fasziniert beispielsweise, was alles mit Technologie möglich ist. Ich hätte auch in der Privatwirtschaft bleiben können, aber ich denke, Politik braucht Innovation.“

Dabei sieht sie Themen vor allem bedarfsorientiert. „Fakt ist, wir haben keine Universität in Vorarlberg. Deshalb kooperieren wir im Digitalen Campus mit sechs Universitäten und bringen sie so ins Land.“
“Bin gegen Subventionen”
Ein Problem hat die Direktorin indes mit Subventionen. Sie seien nicht nachhaltig und können Strukturmängel nicht überdecken. „Einmalzahlungen verpuffen und es kommen auch jene in den Genuss, die es eigentlich gar nicht brauchen.“ Vielmehr müsse man drängende Themen wie Wohnen oder Gesundheit angehen. „Hier hätte man durchaus Möglichkeiten, dies im Land zu lösen.“

Sich selbst bezeichnet die leidenschaftliche Sportlerin als „extrem pragmatisch“. Ihr gehe es um die Sache, dabei sei es zweitrangig, mit welchem Bündnispartner man sich zusammentue. Es gehe letztlich nur darum, voranzukommen. „Man muss selbst tätig werden, um etwas zu erreichen. Appelle an die Politik auszurichten, reicht da nicht aus.“
