Blum übergibt 3253. Jobrad an Mitarbeiterin Saliha Yaldiz: “Jetzt brauche ich nur noch zwei Minuten zur Arbeit”

Beschlägehersteller investiert Millionenbetrag in nachhaltige Mobilität. Aktion “Vorarlberg radelt” lädt dazu ein, möglichst viele Radkilometer zu sammeln.
Höchst Saliha Yaldiz ist für ihren Arbeitsweg zu Blum in Höchst aufs E-Bike umgestiegen. „Jetzt brauche ich nur noch zwei Minuten. Das ist super, denn ich bin keine Frühaufsteherin.“
Yaldiz ist die bereits 3253. Mitarbeiterin des Beschlägeherstellers, die die Möglichkeit des Jobrads in Anspruch nimmt. Mit diesem Programm geben Betriebe Beschäftigten einen Zuschuss zur Neuanschaffung von Fahrrädern. „Seit 2021 ist der Anteil unserer Mitarbeiter, die nachhaltig zum Arbeitsort anreisen, also per Rad, Bus, Bahn oder zu Fuß, von 38 auf 50 Prozent gestiegen“, sagt Gerhard Humpeler, Mitglied der Blum-Geschäftsleitung.

Millionen investiert
Zusätzlich zum Jobrad stellt das Unternehmen Klimatickets zur Verfügung und hat auch ordentlich in die Infrastruktur investiert. In den vergangenen Jahren floss ein zweistelliger Millionenbetrag in Jobräder und die gesamte Infrastruktur. Denn für Katharina Schön, Mobilitätsexpertin bei Blum, braucht es Anreize, damit Radfahren auch Spaß mache. „Wir haben mittlerweile 1800 Abstellplätze, viele in der Tiefgarage, Duschen, Umkleiden, belüftete Spinde.“

800 Mitarbeiter bei Radfahraktion
Rund 800 Blum-Mitarbeiter nehmen auch an der Aktion „Vorarlberg radelt“ teil. Damit stellt das Unternehmen die größte Gruppe beim Wettbewerb. Das Programm lädt dazu ein, möglichst viele Radkilometer zu sammeln. Um die Leistung möglichst einfach zu erfassen, gibt es seit heuer eine neue App. Der Aktionszeitraum ist zwischen 20. März und 30. September. „Blum ist Pionier, wenn es um Fahrradfreundlichkeit geht“, sagt Landesrat Daniel Zadra, ebenfalls begeisterter Radfahrer. 65 Prozent der Arbeitswege seien kürzer als zehn Kilometer. Dieses Potenzial müsse man ausschöpfen.

Idealisten versus breite Masse
Für Gerhard Humpeler, der seinen Dienstweg von Dornbirn nach Höchst ebenfalls gerne mit dem Rad zurücklegt, braucht es aber gut ausgebaute Fahrradwege, damit mehr Menschen bereit sind, das Auto stehenzulassen. Hier gebe es noch Luft nach oben, „um nicht nur Idealisten, sondern die breite Masse zu motivieren.“ Gerade die Strecken durchs Ried seien teilweise ein gefährliches Nadelöhr.

10.000 Radfahrer
Bei „Vorarlberg radelt“ nahmen im vergangenen Jahr 10.000 Menschen teil. Sie radelten insgesamt 9,6 Millionen Kilometer. Heuer, so Radverkehrskoordinatorin Anna Schwerzler-Nigg, sollen noch mehr Vorarlberger begeistert werden.

