Flexible Arbeit, starre Standpunkte

Markt / 21.01.2013 • 20:25 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Wie zu erwarten: Zustimmung von den Arbeitgebern, Ablehnung von der Gewerkschaft für flexible Arbeitszeiten.

Schwarzach, Wien. (VN-sca) „Das ist echte Standortsicherung“, zeigt sich WKV-Präsident Manfred Rein über den Vorstoß von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner begeistert, der am Sonntag angekündigt hat, flexiblere Arbeitszeiten und längere Durchrechnungszeiträume umzusetzen. Er ist sich sicher, dass längere Durchrechnungsmöglichkeiten, flexiblere Tageshöchstarbeitszeiten und die Entbürokratisierung bei Aufzeichnungspflichten und Ruhepausen wesentlich zur Sicherung des Standortes beitragen.

Schon jetzt wäre das machbar, spekuliert Rein, wenn die Spielräume, die das Arbeitszeitgesetz biete, auf betrieblicher Ebene umsetzbar wären. Auch für Reins Stellvertreter Edi Fischer, Obmann des Rings Freiheitlicher Wirtschaftstreibender, ist die Mitterlehner-Ankündigung verheißungsvoll, allerdings traut er dem schwarzen Minister nicht ganz: „Hoffentlich bleibt es nicht nur bei der Ankündigung, denn die Wirtschaft wartet schon seit Jahren auf die Umsetzung eines Arbeitszeitgesetzes in den Kollektivverträgen, sowie einer Modernisierung des geltenden Arbeitsrechtes. Nicht Arbeitsverteilung, sondern Arbeitszeitflexibilisierung ist das Rezept aus einer Krise.“

Weniger erfreut sind die Gewerkschafter: „Diese Vorschläge sind weder familienfreundlich noch bedeuten sie eine sinnvolle Flexibilisierung. Fakt ist, dass Österreich bei langen Arbeitszeiten im absoluten Spitzenfeld in Europa liegt“, sagen Rainer Wimmer und Karl Proyer von den Gewerkschaften Pro-GE und GPA-djp.

Festhalten an alten ­Zöpfen sowie sich bewegen auf eingefahrenen Gleisen bringt nichts.

Edi Fischer, WKV-Vizepräsident

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