Unterkapitalisiert: Hypo braucht weiteres Geld

Markt / 10.11.2013 • 19:35 Uhr

Klagenfurt. Ende November ist die staatliche Krisenbank Hypo Alpe Adria wieder unterkapitalisiert. Deshalb muss bis dahin eine weitere Staatshilfe-Tranche verbucht sein. Die bisher geflossenen Staatskapitalhilfen sind aufgebraucht. Mit der sommerlichen Staatskapitalspritze von 700 Mill. Euro war nur das damals akute Kapitalloch gestopft worden. Damit kam die schwer defizitäre Bank nicht weit: Experten in der Hypo-Task-Force hätten schon im Juli 950 Mill. Euro Staatskapitalbedarf errechnet – damals nur für das erste Halbjahr.

Koalitionsverhandlungen

Das Milliardengrab Hypo ist auch kommende Woche zentraler Part der Koalitionsverhandlungen zu den Budgetnöten. Am Wochenende liefen telefonische Beratungen in der Hypo-Causa. Für die akute „November-Tranche“ von einigen Hundert Millionen werde noch gerungen, wie sie aufgestellt und gegenfinanziert wird. In Rede stand eine klassische Aktienkapitalerhöhung oder ein Nachschlag an Partizipationskapital, verlautete am Sonntag. Für einen Kapital­ersatz mittels staatsgarantiertem Bond reicht jetzt die Zeit nicht. Der staatliche Kapitaleinschuss von 700 Mill. Euro zum Halbjahresstichtag war so knapp wie möglich bemessen worden, womit der Löwenanteil auf die Monate danach verschoben wurde. Mit den 700 Mill. wurde bloß das per 30. Juni klaffende Kapitalloch – es fehlten 618,8 Mill. auf das gesetzliche Mindestkapitalerfordernis – geschlossen. Zugleich wurde aber eine ursprüngliche Aufsichtsvorgabe für die Hypo fallen gelassen, bis Dezember samt Risikopuffern 12,4 Prozent Eigenmittelquote erreichen zu müssen.

Mindestens eine Milliarde Euro wird für den Jahresabschluss dem Vernehmen nach trotzdem noch nötig, damit die Bank bilanzieren kann, es kann aber auch mehr werden. In Rede stehen auch 1,3 Mrd. Damit müssen weitere kapitalzehrende Verluste abgedeckt werden, die teure Beteiligungsabschreibungen nach den seit September bindenden EU-Restrukturierungsauflagen nach sich ziehen.