Werber brauchen die Politik
Werbewirtschaft erwartet schwächeren Start ins Jahr 2014.
wien. Eine verhaltene Entwicklung kennzeichnete die heimische Werbewirtschaft im dritten Quartal. Dennoch könne 2013 als stabiles Jahr bezeichnet werden, wie Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation (WKÖ), erläutert.
Mit 12,1 Punkten liegt der aktuelle Werbeklimaindex trotz Rückgangs noch klar im positiven Bereich, für 2014 erwarte man aber einen schwächeren Start. Um der „enormen Geschwindigkeit“ der Rahmenbedingungen, wie etwa dem Übergang vom Analogen ins Digitale sowie einer „Orientierungslosigkeit vonseiten der Auftraggeber“, begegnen zu können, brauche es nicht zuletzt ein Commitment der Politik. „Wir haben mit allen Parlamentsklubs bereits vor der Nationalratswahl Gespräche geführt und werden diese auch fortsetzen“, so Sery-Froschauer. Zentrale Forderungen umfassen eine Entlastung des kreativen Mittelstands, eine Abschaffung der fünfprozentigen Werbeabgabe sowie keine neuen Werbeverbote. Von der Bundesregierung erhoffe man sich eine „gesamthafte Medienpolitik, die mehr als den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Print beinhaltet“, betonte Markus Deutsch, Geschäftsführer des WKÖ.
„Wir haben keine Zeit, irgendetwas zu verschlafen“, sieht Sery-Froschauer auch eine wirtschaftsorientierte Umsetzung der EU-Datenschutzrichtlinie als Herausforderung. „Realistischerweise werden wir 2015 etwas erleben“, so Deutsch zum Umsetzungszeitrahmen.