Der KMU-Jobmotor stottert
Negativer Trend bei Auftragsentwicklung – Kaum Betriebe planen eine Aufstockung.
Wien. Sowohl bei der Entwicklung des Personalstandes als auch bei der Umsatz- und Auftragsentwicklung zeigt sich bei den heimischen Klein- und Mittelbetrieben (KMU) ein negativer Trend. Das berichtet der Gläubigerschutzverband Creditreform auf Basis einer Umfrage unter 1700 KMU heuer im Herbst. Das Saldo zwischen aufstockenden und verkleinernden Unternehmen liegt demnach mit nur 0,2 Punkten gerade noch im positiven Bereich – dem schlechtesten Wert seit 2009 , wo der Saldo bei Minus 18,5 Punkten lag. Jedes fünfte Unternehmen hat Personal abgebaut. Am stärksten den Personalbestand verringert haben hierbei das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungsbranche.
Personalbestand verkleinern
Im kommenden halben Jahr will nur jedes neunte Unternehmen neue Mitarbeiter anstellen. Knapp jede sechste Firma hingegen will ihre Belegschaft verkleinern. Daher, so Creditreform, würden die heimischen KMU in den nächsten sechs Monaten „kein wesentlicher Jobmotor“ – der Personalbestand werde sich verkleinern. Am ehesten dürfte sich im Dienstleistungssektor im positiven Sinn etwas tun – ganz im Gegensatz zum Baugewerbe, da der Winter kommt.
Für eine Trendwende sind flexiblere Arbeitszeiten, maßvolle Lohnabschlüsse und Konjunktur stimulierende Maßnahmen sowie eine Steuerpolitik, die den Konsum nicht zu sehr an die Kandare nimmt, zu wünschen.