Busunternehmer wollen eigene Maut
Busunternehmer sehen ihr Geschäft „von europäischer Verkehrspolitik massiv behindert“.
Wels. Das Busgewerbe fordert eine eigene Bus-Maut-Kategorie abseits anderer schwerer Nutzfahrzeuge, da es sich bei Bussen um ein ökologisch nachhaltiges Personenverkehrsmittel handle, hieß es anlässlich der Busunternehmer-Bundestagung in Wels. Die Einführung einer eigenen Bus-Maut-Kategorie im höherrangigen Straßennetz in Österreich sei „längst überfällig“, betont Martin Horvath, Obmann der Wirtschaftskammer-Bundessparte Transport und Verkehr. Es ließe sich nicht mit „verantwortungsvoller Verkehrspolitik“ vereinbaren, Busse als Personenverkehrsmittel „mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck“ weiter wie Lkw zu behandeln.
Ein Dorn im Auge der Branche sind auch die vielen unterschiedlichen europäischen Gewichtsnormen für Busse. „Trotz einheitlicher EU-Wirtschaftspolitik verfügt nahezu jeder EU-Staat über unterschiedliche Limits. „Immerhin würde aber nun EU-weiter Konsens zu einer Anhebung des Gesamtgewichts für zweiachsige Busse auf 19 Tonnen bestehen. Das Ziel der Österreicher sind 19,5 Tonnen.
Im grenzüberschreitenden Reisebusverkehr setzen sich die Busunternehmer für eine „einheitliche Mehrwertsteuer-Befreiung“ ein. Derzeit herrschten unterschiedliche Mehrwertsteuertarife und Veranlagungsvorschriften
wodurch Busreisen „derzeit häufig zu Irrfahrten durch den EU-Mehrwertsteuerdschungel werden“. Die Mehrheit der EU-Staaten halte den Busfernverkehr komplett mehrwertsteuerfrei – bis auch die anderen Staaten so weit seien, „sollte zumindest die Anwendung der steuerlichen Vorschriften entbürokratisiert werden“.
Vorschriften entrümpeln
Eine „Entrümpelung des nationalen Vorschriftenbestandes in Europa“ würde, so die Branchenvertreter, auch ein Impulsgeber für die Tourismuswirtschaft sein. Bei Städtereisen gebe es pro Bus und Tag einen Tourismus-Umsatz von 3.850 Euro, rechnen die Busunternehmer vor.