Nie mehr kalte Füße

Markt / 04.12.2013 • 20:17 Uhr
Selbst Socken können Hightech sein: Stefan Lenz ist stolz auf seine beheizbaren Socken. Foto: VN/paulitsch
Selbst Socken können Hightech sein: Stefan Lenz ist stolz auf seine beheizbaren Socken. Foto: VN/paulitsch

Erste beheizbare Ski­socke kommt aus Vorarlberg. Lenz Socken auf Wachstumskurs.

Schwarzach. Österreich ist die Skisport-Nation Nummer 1. In Österreich wurde das „Wedeln“ erfunden. Da ist es naheliegend, dass auch die ersten beheizbaren Skisocken – wie könnte es anders sein – in Österreich entwickelt werden. Genauer gesagt zeigte sich die Schwarzacher Firma Lenz Socken vor zwei Jahren für die ersten beheizbaren Skisocken verantwortlich. „Im ersten Jahr auf der ISPO stand man unseren Socken mit viel Skepsis gegenüber“, erzählt Geschäftsführer Stefan Lenz (38) von der ersten Präsentation der „qualmenden Socken“. Doch schon im zweiten Jahr, sei diese Skepsis der Kauffreude gewichen, was die Zahlen auch belegen. Trotz des stolzen Preises von über 200 Euro „konnten wir die Absatzzahlen vom ersten auf das zweite Verkaufsjahr versechsfachen“, so Lenz.

Seither wird das Produkt stetig weiterentwickelt. „Unseren technologischen Vorsprung versuchen wir gegenüber der Konkurrenz weiter auszubauen“, so Lenz, dessen Ideenreichtum noch längst nicht ausgeschöpft ist und für die kommende ISPO in München schon die nächsten Innovationen verspricht. Die beheizbaren Produkte – mittlerweile gibt es auch Handschuhe und Sohlen – sind für die Schwarzacher der größte Wachstumstreiber. Der gesamte Elektronikbereich inklusive aufladbarem Akku stammt von einer Tochterfirma in Hartberg. Produziert werden die Socken in der Türkei und Italien. Entwicklung, Design, Logistik etc. gehen von der Firmenzentrale in Schwarzach aus.

Stark in Skandinavien

Hauptabsatzmarkt ist bei Lenz Socken noch der deutschsprachige Raum. Gefragt sind die beheizbaren Produkte aber in sämtlichen kalten Ländern. „Deshalb ist Skandinavien für uns ein wichtiger Markt.“ Gewagt hat Lenz auch schon den Schritt über den „großen Teich“. „Vor zwei Jahren“, so Lenz „haben wir den Markt in Kanada erschlossen.“ Auch in den USA steht man in den Startlöchern. So gibt es das Vorarlberger Produkt mittlerweile in 27 Ländern der Welt.

Forciert wird ab sofort auch der russische Markt. Da trifft es sich gut, dass Lenz in Sotschi offizieller Ausstatter des österreichischen Olympiateams ist.

Von der Tischdecke . . .

Lenz Socken ist somit einer dieser sogenannten „Hidden Champions“. Diese Firmen kennt kaum jemand, sie zeichnen sich aber vor allem durch ihre Innovationsstärke aus. Diese bewies die Lenz Ges.m.b.H in ausreichendem Ausmaß, hat doch alles mit Tischdecken angefangen, und heute werden sogar Skischuhtrockner produziert.Geht es in dieser Gangart weiter – „wir haben ein jährliches Wachstum von 20 bis 30 Prozent“ – werden im Schwarzacher Betrieb noch viele Arbeitsplätze geschaffen.

Angesichts des Wachstumskurses ist es umso wichtiger, dass 2007 vorausschauend und großzügig gebaut wurde. „Von den 6000 Quadratmeter großen Lagermöglichkeiten haben wir noch Reserven“, so Lenz.

Made in Europe war uns immer wichtig. Aber Elektronikkomponenten kommen nur noch aus Asien.

Stefan Lenz, GF

Fakten zur Firma

Lenz Ges.m.b.H

Lenz produziert seit 25 Jahren Funktionsbekleidung. Das Hauptprodukt sind Socken aller Art.

» Mitarbeiter: 27

» Standorte: Schwarzach, Hartberg, Istanbul

» Jährliches Wachstum: 30 Prozent

» Lagerfläche: 6000 m2

» Export: in 27 Länder