Der Schein trügt nicht

Am Gymnasium Bludenz wurde gestern der 500. Unternehmerführerschein übergeben.
Bludenz. (VN-sca) Am Tag forderten die Schüler des Bludenzer Bundesgymnasiums, dass die Stelle des Schulwartes endlich wieder besetzt wird. Sie zeigten Eigeninitiative und waren damit erfolgreich (die VN berichteten). Wahrscheinlich waren unter den Gymnasiasten, die den Missstand an die Öffentlichkeit trugen, etliche, die den Unternehmerführerschein gemacht haben. Neben einem neuen Schulwart konnten sich Professoren und Schüler nämlich auch über den 500. Unternehmerführerschein freuen, der am Gymnasium übergeben wurde. Johanna Düngler heißt die „Tüchtige“, und sie krönte das Jubiläum auch noch mit einer Auszeichnung. Von 44 möglichen Punkten erreichte sie alle 44.
Zum Festakt intonierte die Schulband Carlo Santanas „Samba Pa Ti“, als Festredner traten gleich zwei Präsidenten ans Rednerpult. Der Präsident der Industriellenvereinigung, Hubert Bertsch, und Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein freuten sich über so viel Initiative von Lehrpersonen und Schülern, die für diesen Schein – der im Gegensatz zu anderen Scheinen nicht trügt, sondern Chancen eröffnet – abseits des Pflichtunterrichts gebüffelt haben. Rein: „Solche Initiativen geben Hoffnung“, vor allem angesichts der Sitiuation in Sachen Bildung. Ins gleiche Horn bläst auch Bertsch, der sich freut, dass Schüler wie Lehrer „mehr wollen und mehr leisten“. Eine Feststellung, die übrigens schon des Öfteren mit Preisen untermauert wurde, im letzten Jahr mit dem „Österreichischen Schulpreis“.
Direktor Helmut Abl gab das Lob an die Professoren Ernst Assmann, Norbert Pfeifer und Susanne Kefer weiter. Vor allem aber an die 500 Schüler, die die Prüfung absolvierten. In der Mehrzahl Mädchen, was, so vermuten die Wirtschaftsführer, künftig die Quotenregelung obsolet macht, weil sich das auch in Aufsichtsräten niederschlage.
Stichwort
Unternehmerprüfung
Die Unternehmerprüfung hat zum Ziel, festzustellen, ob der Kandidat die Zusammenhänge der Bereiche eines Unternehmens versteht und dieses Wissen bei der Gründung eines Unternehmens und bei der Bewältigung der häufigsten Aufgaben und Problemsituationen in einem Unternehmen anwenden kann. Sie erstreckt sich auf die zur selbstständigen Ausübung eines Gewerbes notwendigen unternehmerischen Kenntnisse und umfasst folgende Themenbereiche:
Kommunikation und Verhalten innerhalb des Unternehmens und gegenüber nicht dem Unternehmen angehörigen Personen und Institutionen (Lieferanten, Kunden, Kreditinstituten, Behörden u. a.), Marketing, Organisation, Unternehmerische Rechtskunde, Rechnungswesen, Mitarbeiterführung und Personalmanagement.